Die Heimat der Nordmanntannen sind die Berge der Schwarzmeerküste, von der Kolchis bis zum Kaukasus. Sie findet sich überdies an einigen Stellen Kleinasiens. Dort ist sie Bestandteil großer Wälder, die aus Kaukasusfichten und orientalischen Buchen gebildet werden.
Nach West- und Mitteleuropa kam die Nordmanntanne Anfang des 19. Jahrhunderts: Nach England in den Jahren 1810-1848, nach Böhmen 1845, möglicherweise auch früher. In Polen wird sie überraschenderweise schon 1806 erwähnt. Die erste wissenschaftliche Beschreibung als Abies nordmanniana stammt aus dem Jahre 1838.
Die als Weihnachtsbaum sehr populäre Nordmanntanne wird ausgewachsen ein stattlicher Baum. Sie wächst, in der Jugend langsam – später schneller, breit-pyramidal und wird 25-30 Meter hoch. Besonders dekorativ sind ihre intensiv glänzenden Nadeln. Durch ihren späten Austrieb ist sie wenig spätfrostgefährdet. Die Nordmannstanne braucht hohe Luftfeuchtigkeit und frische, tiefgründige Böden.
Insgesamt stellt die Nordmanntanne nur geringe Ansprüche an den Wasser- und Nähstoffhaushalt im Boden und toleriert saure wie basische Substrate. Bevorzugt werden humusreiche, milde Lehme und Braunerden. Schwere Tonböden mit geringer Durchlüftung sind nachteilig und erhöhen die Empfindlichkeit gegenüber Winterkälte. Sie zählt eher zu den Halbschattbaumarten und verjüngt sich auch auf der Freifläche erfolgreich. Wie unsere Weißtanne, verträgt sie wenig Luftverschmutzung.